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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 72. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coinci­dentia opposi­torum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

  72. Nachwort

Endspiel mit Luther & Biermann & Margot



  

Thomas Münzer: Der Theologe einst in Zwickau und dann lange auf einer DDR-Banknote



Seit Wochen gibt's nur zwei medien­bewegende Themen: a) den bevor­stehenden Börsen­crash samt Euro-Welt­untergang und b) das Mördertrio aus Zwickau, das weder ein Trio ist noch aus Zwickau stammt. Als drittes Thema wird Weihnachten aktuell. Doch das geht vorüber. Zwickau baute Trabi und hätte Porsche bauen können. Unsere Verteidigung Sachsens samt der Liebe unseres Karl May zu den Roten ist, offen gestanden, so bedingungslos wie fragmentarisch. Erstens liegt das gebeutelte Zwickau in nächster Nähe zu Karl Mays Geburtsort Hohenstein-Ernstthal. Außerdem zählte mein Geburtsort Gablenz in früheren Zei­ten vor der Eingemeindung nach Crimmitschau zum Landkreis Zwickau. Ich bin, mit Verlaub, ein Zwickauer, wenn auch nicht an der Mulde, sondern an der Pleiße zur Welt gekommen, was nicht ganz exakt ist, denn es waren die zwei von Pappeln umstandenen Gablenzer Teiche, auf die ich vom Fenster aus blickte. Das Wort vom schweren Wasser war damals noch unbekannt. Im übrigen ist das sächsisch-thürin­gische Gebiet eine Kaiser-Barbarossa-Zelle, wo der sagenhafte Langbart von Altenburg bis Chemnitz und Zwickau Hof hielt, bevor ein paar hundert Jahre später Luther und Münzer Unruhe stiftend predigten, wobei Münzer die Bauern zur Mistgabel greifen ließ, was ihm feudal-fürst­liche Tor­tur eintrug, d.h. Folter, Kopf-ab und Pfählung, ein Lynchtod in der Traditions­reihe Spartacus, Christus, Lumumba usw. – die Welt­herr­schaften vom antiken Rom bis zu den USA stimmen überein, an den Hierarchie-Spitzen befehlen asoziale Übermen­schen die Techniken des Machter­halts, wie der post­demo­kratische Feudal-Kapita­lismus sie benötigt.

Gestern lag der FAZ ein luxuriöses Werbeheft tour de sax von der Dresdner Sächsi­schen Zeitung bei, einem weithin unbescholtenen Blatt, das Sachsen per provinzieller Eigenwerbung halbiert – viel Elbflorenz und drumherum, Chemnitz wird wegen des Marx-Nischls noch kurz empfohlen, mein Sachsen bleibt Niemandsland. Es war und ist das Dreieck Leipzig, Chemnitz und Freiberg, den Erzgebirgskamm westwärts und durchs Vogtland nach Zwickau an der Mulde und die Pleiße über Altenburg zurück bis Leipzig. Ein Gebiet, einst voller Industrien, Gewerbe, Technik, Wissen­schaft, Arbeiterbewegung inklusive Widerstand im Dritten Reich, ein Stück Land, aus dem in China längst die vorgezeichnete Superstadt geworden wäre, das Potential von zwei Millionen fleißigen Bewohnern wartet darauf. Zwickau aber geistert als Nazi-Stadt im Marathon durch die depperten Medien. Dabei liegt es auf halber Strecke zwischen Dresden und Bayreuth und zwischen Karl May sowie Richard Wagner, der eine Oper übers Nazi-Legoland Thüringen dichtet, das seinen Untergrund, geheim­dienstlich abgesichert, weiter ostwärts ausbreitet, wie's im Westen Brauch ist. Die Übermenschen glauben von jeher, die Sonne gehe im Osten unter und im Westen auf. Weshalb Nietzsches Schwester Elisabeth dem angebeteten Adolf Hitler ihres Bruders Krückstock schenkte, der damit im Bayreuther Fest­spielhaus den Ring dirigiert. Das ist natürlich pure sächsische Romantik. Ein Gossenhauer von Heimatliebe. Schon als Kind war ich so romantisch gestimmt wie heute im Endspurt.

Der fliegende Holländer
In der Sammlung verbotener Bücher

Wenn der Erwachsene Zeitung las, wurde es für mich langweilig, bis ich erfuhr, auf dem Papier stand etwas über Geburt, Hochzeit, Tod. Als ich aus dem Bett der Großmutter in die Boden­kammer verbannt wurde, machte ich mich bald aus Langweile über die Bücher in der See­manns­kiste am Fußende her und starrte neugierig hinein wie die Erwach­senen in die Zeitung. Von da an hatte ich tausend Fragen. 1933, kurz bevor ich acht Jahr alt werden konnte, nahm der Groß­vater mich ins Gebet. Solche Bücher werden jetzt über­all ver­brannt. Lesen darfst du sie, doch mit nie­man­dem darüber reden. Zum Trost drückte er mir ein Extra-Bändchen von 80 Seiten in die Hand. Der fliegende HolländerEine Erzählung für die Jugend von Kapitän Marryat, Deutsch von Kar! Wilding, A.Weichert, Verlag Berlin – genau so steht's vorne ver­zeichnet. Ich las die Schwarte, legte den Kinder­kram beleidigt weg und schaue acht Jahrzehnte danach wieder rein, um die Fakten exakt zu notieren. Vom flie­genden Holländer interes­sierte mich höchstens das Fliegen, weshalb ich's mit der Segelflie­gerei versuchte. Das Jugendbuch zählt, wenn auch miss­achtet, weil unver­boten, zur geheimen Boden­kammer-Biblio­thek, die wir für bessere Zei­ten bewah­rten. Wenn die aus­bleiben und es gar zu düster wird, lese ich mal wieder ein paar Seiten von Barbusse, Remarque, Renn, Heinrich Mann, Heinrich Wandt, das hilft. Gute Bücher enthalten heimliche, ent­schlüssel­bare Botschaften. Wer's nicht gelernt hat, wird vom Lesen dümmer. Der post­moderne akade­mische Analpha­betis­mus brachte es inzwi­schen zur beson­deren Wissen­schafts­sprache, man kann dort seinen Dr. analpha machen, sich habi­litieren und es von staats­wegen zum staats­eigenen Dr. saudumm bringen.

Wer war der Vater? Es geht um die Fertilität

Da ist eine Frau draußen. Was will sie? Sie sucht noch. Was sucht sie? Wege zum Kommunismus etwa? Versteh' ich Sie recht, geht's um die Ferti­lität. Ihr Mann ist auch dabei. Heißt der Mann Joseph? Woher wissen Sie das? Er heißt Joseph und ist sauer. Warum sauer? Er sagt, die Frau ist so fruchtbar, dass sie mir nix dir nix schwanger geworden ist. Mir nix – dir nix – wie geht das? Er sagt, so eine Zeugung ohne Mann, das bringt Schwierigkeiten mit dem Kreuz. Kreuz­schmer­zen? Ach, immer diese Aller­gien. Allego­rien sind das! Das sind die Resul­tate künstlicher Befruchtung! Ich nenn' das künstlerische Befruch­tung – zugegeben, früher war's die Religion. Das Opium des Volkes laut Marx. Ich finde die Opium-Glosse im Notizbuch. Von dem am Straßen­rand geparkten Wagen auf den Bürger­steig blickend fällt mir die hohe Zahl hinkender oder am Stock gehender Bad Homburger auf. Die Leute hier sind älter und kränker als anderswo, denke ich, beuge mich der besseren Über­sicht halber vor und entdecke, ich parke in der Nähe eines von vielen Patienten frequen­tierten Ärzte­hauses.
  Als beschämtes Opfer eines Trugschlusses hole ich meinen kleinen Aristoteles zu Hilfe. Auf die alten Griechen ist Verlass. Vorschnelle Verallgemeinerung! spottet mein Taschen­philosoph. Du bist mit deiner falschen Verall­gemei­nerung aufs logische Hinkebein geraten. Ja, Meister, ich dachte zu schnell, obendrein noch ver­kehrtrum. Dankbar küsse ich dem alten Griechen den Buch­rücken. Der Staub von zweiein­halb­tausend Jahren kann köstlicher schmecken als Internet mit Sahne.

Martin Mutschmann: Sachsens Reichs­statt­halter in Moskau hinge­richtet

Die Frage der Dekon­struktion stellte sich uns be­reits 1956/57, nur wurden wir um­gehend re­pres­siert. Das Kon­flikt­poten­tial war das­selbe – ent­weder die Ratio­nalität des Marxis­mus wieder herstellen oder ihn abschaffen. Wir versuchten das erstere, die Franzosen das letztere. Tat­sächlich musste die KPF nicht vergehen und die DDR nicht untergehen. Sie sind in die philo­sophische Falle gelaufen. Wir stecken noch heute drin. Zum Beispiel die Unzucht unserer staat­lichen Anti­marxis­ten mit Hannah Arendt. Das nach ihr be­nannte Dresdner Institut entdeckt neuer­dings sogar den Mutschmann. Wer ist das? fragt der dumme August. Ein König von NS-Sachsen, den die Bol­sche­wiki in Moskau hin­richteten – warum? Ja warum, ihr stolzen Nach­fahren Augusts des Starken? Hannah Arendt hielt, bevor sie an der Elbe anti­marxis­tisch miss­braucht wurde, große Stücke auf ihre Geistes­freun­din Rosa Luxemburg, was wir bereits dar­stellten. Über ihre Haltung zu Fritz Bauer, über den wir ebenso Bescheid gaben, ist eine Episode nach­zutragen. Als es um die Straf­ver­folgung Eich­manns und dessen Aus­lieferung an die zuständige Bonner Republik ging, wehrte Adenauer erschrocken ab. Arendt dazu: „Fritz Bauer, der hessische General­staats­anwalt, bean­tragte denn auch bei der Bundes­regie­rung in Bonn, dass ein Aus­liefe­rungs­ver­fahren einge­leitet würde. Aber Bauers Ein­stellung zu dieser Angelegen­heit war die Ein­stel­lung eines deutschen Juden, sie wurde von der deutschen öffent­lichen Meinung nicht geteilt. Sein Antrag wurde nicht nur von Bonn abgelehnt, er wurde kaum zur Kenntnis genommen und von niemandem unter­stützt.“ (Hannah Arend – Eichmann in Jerusalem, Piper-Verlag 1964)
  Ein Prozess in Deutschland gegen Eichmann hätte Adenauers NS-Über­nahme-Elite gefähr­det. Arends Buch Eichmann in Jerusalem wäre als Eichmann in Bonn nicht nur Ein Bericht von der Banalität des Bösen geworden, sondern ein Bericht von dessen fataler Aktua­lität. Dass Arendts Lektor im Münchner Piper-Verlag ein vormaliger SS-Ober­sturm­bann­führer im Reich­sicher­heits­hauptamt gewesen ist, überstieg wohl selbst die Vor­stellungs­kraft der anti­faschis­tischen Philosophin und des anti­faschis­tischen Juristen. Da fehlte Dekonstruktion und sie fehlt bis heute. Keiner will ran. Aber die fran­zösischen Dekon­struk­tivisten? Ihre Abwen­dung vom Kommunis­mus inklusive Marx führte zur Legi­timation neuer Krisen und Kriege. Das hat Folgen auch bei uns. Erneut schwappt eine Welle von deutschem Natio­nalismus wo nicht Nazismus durch den provin­ziellen Unter­grund, was sich in Leser­briefen, aber auch Artikeln und Reden mani­festiert. Im Spiegel vom 28.11.2011 zeigt es sich gleich im ersten Leser­brief zu Ian Kershaws Buch Das Ende. Kampf bis in den Untergang. NS-Deutschland 1944/45:

Warum habt ihr nicht weitergemacht? Es machen welche weiter. Der Leser­brief passt gene­rations­über­grei­fend zur Zwi­ckauer Neo-Nazi-Mörder­zelle. Der Fa­scho-Zynis­mus à la Deutsch­land über alles rich­tet sich gegen alles in der Welt. Die Re­gi­menter belei­digter Leber­würste er­klä­ren den ewi­gen Kriegs­zu­stand. Zu Hitlers Zei­ten lernten wir in der Schule ein Ge­dicht, den Poeten hab ich ver­ges­sen, die Lyrik nicht:

„Wir sind der Hass der Erde,
ob Mann ob Weib ob Kind,
doch was auch daraus werden,
wir bleiben, was wir sind“

Einem Volk, das sowas nachbetet, kann nicht gehol­fen, es kann nur er­obert wer­den. Jetzt hat's in Zwickau ge­kracht und der Blitz kam mit Haken­kreuz aus Jena. Schon gibt's im Fernsehen die ratlosen Schaufen­ster­puppen zu besichtigen und alle verbeamteten Genies und sonstigen Mandats­träger sind baff wegen der bisher ignorierten rechten Unterwelt. Der Feind hat gefälligst links zu stehen. Nicht rechts.
  Mindes­tens hat links so übel wie rechts zu sein. Soll ich mich da noch ab­mühen, denen zu erläu­tern, was sie uns seit Ewigkeiten verübeln? Ich ver­teidige Thüringen, weil etwa Weimar für mich auch Thomas Mann bedeutet, den ich zu DDR-Zeiten dort erlebte und von dem sich Anti­faschismus lernen ließe, wenn man denn wollte. Die Bundes­republik wollte selbst­ver­ständ­lich nicht. Man muss der braunen Bande, wenn der Kopf nicht reicht, die linke Faust zeigen. Die Arbeiter­bewegung hat da legitime Erb­schaften zu bieten. Unsere Lust, brav Strophe 2 und 3 des Deutsch­land­liedes zu jodeln, bis nach­wach­sende Sanges­brüder wieder mit der ersten Strophe die nächste Kata-Strophe auf­führen, diese Lust ist, ihr kackbraunen Staats­kameraden, gleich Null. Und das ist gut so.
  Was in Zwickau, Chemnitz, Leipzig ge­schieht, trifft mich trotz aller Abwehr­anstren­gungen ganz individuell, also emotional. Muss unsereins wieder wüten mit geschlossenem Mund und zusammen­gebissenen Zähnen? Leben in der Höhle? Warum ist dieses Thüringen kein Karl-Korsch-Land? Brecht nannte den Mann dankbar seinen Lehr­meister in Marxismus. Korsch engagierte sich lange Jahre in Jena und hier wird braun statt rot erinnert? Drei rechte Krieger treten an – zwei Männlein und ein Weiblein ziehen von Jena nach Zwickau um als wäre Sachsen noch Adolfs Martin-Mutsch­mann-Land. Andert­halbtausend brave Zwickauer betrauern die Opfer des Trios mit Kerzen in den Händen – Weih­nachts­engel gegen Pistolen.

Sebastian Haffner als antifaschistischer Gespensterjäger?

Jena leidet heute wie Zwickau unter dem schlech­ten Ruf des na­tional­so­zialis­tischen Unter­grundes. In Der miss­brauchte Anti­faschismus, im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stif­tung heraus­gege­ben und ein­ge­leitet von Wolfgang Schäuble, heißt ein Kapitel Sebastian Haffners Kurz­schlüsse. Frag­würdige Kolum­nen im stern. Da wird der anti­faschis­tische Exi­lant Haffner als „Gespens­ter­jäger“ diffamiert. Das Buch ist ein Muster­exemplar grob unter­schätzter Gefahren aus polit-ideolo­gischer Ver­blen­dung. Es gibt zahl­lose Fälle dieser Art. Am 5.3.1996 berief sich der Münch­ner Bundes­wehr­profes­sor Seidler in seiner Polemik gegen die Reha­bi­litie­rung von Wehrmachts­deser­teu­ren aus­ge­rechnet auf Hermann Weinkauf, der es als hoher Nazi-Jurist in die Spitze des Bonner Staates geschafft hatte. Diese miesen Eliten halten offen­bar gene­rations- wie länder­über­greifend fest zusam­men. Sarkozy ließ gerade mit Nach­hilfe seiner anti­totalitären Dekon­strukti­visten den kurz zuvor noch abge­küssten Diktator Gaddafi in den Wüsten­sand bomben. Flugs küsst er danach Madame Merkel, denn seine Euros werden knapp. Bomben sind teuer.
  Das Volk macht immer mit. Ob Krieg oder Bankrott. Am eifrigsten seine Eliten. Der links­geneigte Alain Badiou liebt die Liebe und Marx und bringt gerade im Gespann mit Barbara Cassin die deutsche Übersetzung eines hoch­aktuellen Büchleins heraus. Heidegger – Der National­sozialismus, die Frauen, die Philo­sophie – So der rasante Titel, ein Happen für Lustmolche von gestern. Und war Heidegger nun Nazi oder Philosoph oder ein Nazi aber kein Philo­soph oder keins von beiden? „Titanenhaft ist mein Beginnen“, so Hei­degger laut Badiou / Cassin auf Seite 57 ihres Bändchens, das auf Seite 60 vernünf­tiger­weise auch schon endet. Es fällt eben schwer, den Nazi vom Philosophen zu trennen, wenn man der falschen Theorie und Lehre aufsitzt. Ein Gegen­modell findet sich in Sklaven­sprache und Revolte, wir sind, obwohl als Trotz­kisten, Blochianer und sonstwas verdammt, ach ja, verdammt noch mal unbe­scheiden genug uns selbst zu zitieren, und mit Genuss:

Bloch-Land ist, wo jeder Ort ganz besondere Namen dazu verzeichnet. Revo­lutionäre, Wissen­schaftler, Philosophen, Politiker, Schrift­steller, Musiker, Maler, Techniker. Aufstän­dische, Eingesperrte, Gefallene, Erschossene, Gehenkte, Exilierte, Geflüchtete, Desertierte, Geköpfte. Zu Zeiten der DDR schien der Wider­stand fast nur aus Genossen bestanden zu haben, die Bonner Republik feierte den 20. Juli 1944 der hohen Militärs, dazu den 17. Juni 1953 der DDR.
  Bloch-Land ist, wo die allgemeine Ansicht, die Deutschen hätten Hitler zu verantworten, so pauschal nicht zutrifft, weil hier Verwei­gerung und Widerstand stärker als anderswo gewesen sind. Von Berlin und Leipzig, Dresden und Chemnitz bis zu den mittel­großen Städten reichte die Arbeiter­bewe­gung, da sind zu nennen Zwickau, Plauen, Reichen­bach, Werdau, Crimmitschau, Meerane, Glauchau und die kleinen Orte und Dörfer dazwischen, diese Land­schaften des lang­andauernden Unwil­lens gegen Kaiser, Hindenburg und Hitler. Von der Spree bis an die Elbe, Mulde, Pleiße erstreckt sich Bloch-Land. Am Ende fehlt nur die Zweite Revolution. Da hatte Lenin einst auf die deutschen Revolu­tionäre gehofft und die Sozial­demokratie sich versagt. Hätten die Bolschewiki sich unter­kriegen lassen, wäre Hitlers Deutschland im Osten siegreich geblieben wie 1917/18, als die Deutschen Russland schlugen und ihm Bedin­gungen aufzwangen, die den Versailler Vertrag an Härte und Schändlich­keit bei weitem übertreffen. Stalin besiegte Hitler. Der Zar hätte das nicht geschafft. Stalin schlug die Lenin-Trotzki-Revolution nieder. Seine siegreiche Konter­revo­lution sabotierte die inner­sozialis­tische Ent­wicklung. Jetzt saßen die deutschen Genossen in der Falle. Kein Sozial­demo­krat hat ein Recht auf Ver­achtung der Genossen Kommunisten. Nur sie selbst sind moralisch legitimiert, sich mit ihresgleichen aus­einander­zusetzen. Unter­lassen sie es, gleichen sie den Sozis, die immer nur andere anklagen. Die SED litt unter der infolge deutscher Kriegs­niederlage aufge­zwun­genen Sowjet­struktur und den dogma­tischen Spitzen­funktio­nären, denen der alte Genosse Quandt auf der letzten ZK-Tagung 1989 verzweifelt zurief, sie müssten erschossen werden für ihren Kurs in den Abgrund.
  Wenn ich vom ostdeutschen Bloch-Land spreche, meine ich die kleine Chance, die sich uns bot. Sie mag winzig gewesen sein, doch war sie vorhanden. 1956 regten sich nach Chruschtschows Anti­stalin­rede so viele von uns, dass die Partei an der Basis in Bewegung geriet und oben vor Schreck erstarrte. Der ungarische Aufstand mit seinen idioti­schen Exzes­sen, den Gelynchten und blind­wütig Erschos­senen war es, der die SED-Polit­büro-Hierarchie rettete. Die Unter­las­sung der Zweiten Revolution war der Anfang vom Ende. Als der Parteistaat 1989 abgewirt­schaftet hatte, verflüchtigte sich die traditions­lose sozialis­tische Opposition im Handum­drehen, es siegten die bloßen Überläufer, und fertig war das alte bürgerlich-kapitalistische Deutschland. Die SED wollte alles und behielt gar nichts. Die nachfolgende PDS mühte sich aufrichtig, doch fehlt es an der Courage, mehr zu sein als ein Zwitter. Im Bloch-Land wurde nicht, wie verordnet, das Ende der Philo­sophie gepredigt, sondern eine Neue Philo­sophie.

So also ist's zu lesen in Sklaven­sprache und Revolte, erschienen 2004 und sieben Jahre danach gibt's nur noch postelitäre Witzfiguren beim Endspiel. Irgendein akade­mischer Kakadu ruft nach Vordenkern und schon tritt Habermas medienweit als Nachdenker an und ist in Wahrheit der beste Hinter­herdenker. Aus dem früheren Bücher-Ort und -Hort Leipzig schickt Dingsda-Verleger Joachim Jahns ein gepan­zertes Buch über die SS-Kameraden Grass und Stritt­matter, waren sie's oder waren sie's nicht – zwei Vexier­bilder mit gut versteckten Leichen im Keller, zwei toll­dreiste Aben­teurer als Krimifiguren? Wir lachen uns lebendig und werden darauf zurückkommen, jetzt aber meldet sich aus der Messestadt unser Hymnen-Allround-Sänger, Diplom­phi­losoph, Marx-Grübler, Mathe­lehrer Hartwig-Ingo mit einer sonoren Zwei-Junker-Story:

  Schloss Gadebusch:
Wo Junker
Wolf (Biermann) lernte.    


Renaissance-Schloss Gadebusch – im Anbau (rechts) lebte Wolf Biermann von 1953-55 (Abitur).

 Luther als Junker Jörg auf der Wartburg – Am 4. Mai 1521 läßt Kurfürst Friedrich der Weise Luther auf die Wartburg bei Eisenach bringen. Der mächtige Kurfürst hofft, dadurch Luther kurz­zeitig aus dem Rampen­licht zu nehmen und die ständigen Angriffe auf die reforma­torische Bewe­gung etwas abzu­schwächen. Luther lebt nun incognito auf der Wartburg: er nennt sich Junker Jörg und „pflegt Haupthaar und Bart“. Luther jedoch leidet unter der Verbannung: „im Reich der Vögel“, wie er sagt, hat er an allerlei körperlichen Gebrechen zu leiden. Auch die vielen teils von ihm selbst, teils durch andere berichteten Kämpfe mit dem Satan, wie der sprich­wörtliche Wurf mit dem Tintenfaß, mögen ihm in dieser Zeit arg zu schaffen gemacht haben ... Und nun meine (frag-)würdige Analogie:
  Biermann als Junker Karl (Kommunist Wolf) auf dem Gadebuscher Schloß – Zum September 1953 läßt Margot Feist (1927*), den Karl-Wolf behü­tend auf das Schloss in Gadebusch (dicht bei Hamburg) bringen, dem Internat der Erwei­terten Oberschule fürs Abitur. Die schon mächtige Margot hofft, dadurch Biermann langfristig ins Rampenlicht des sozia­lis­tischen Aufbaus Richtung Kommunis­mus zu stellen und die ständigen Angriffe der reforme­rischen Bewegung mit ihm etwas abzuschwächen. Das klappe einige Zeit hervorragend. Biermann lebt nicht incognito sondern sehr rührig auf dem Schloß. Doch dann in Berlin umso aufrüh­reri­scher. Unser Junker Wolf leidet nun zunehmend unter der Verbannung im Reich der abstrak­ten Zukunft und sehnt sich nach konkreter Gegenwart. In den 60er Jahre machten ihm die vielen teils von ihm selbst, mehr aber noch die Kämpfe der Satans­truppen der Polit­büro­kratie (und seiner Paten­eltern Margot & Erich) gegen jedes Aufbegehren im Volke arg zu schaffen, wie seine vielen Lieder aus dem offenen Fenster der Chausseestraße 131 zeigen, die er dort hinaus­gewor­fen (und mir selbst dort vorge­sungen hat), ja wütend hinge­worfen hat wie Luther sprichwörtlich sein Tintenfaß.
  Nun aber verdient es der Ehren­bürger von Großberlin endlich, dass seine Kemenate im Gadebuscher Inter­nat als Biermann­stüb­chen einge­richtet und (an)ge­prie­sen wird, auch um dem Schloss zu Gadebusch seine vergessene Würde und Wirkung nach erforderlichen Restaurationsarbeiten werbewirksam wieder zurück zu geben mit der anlockenden Motivation: „Wenn die Neugier nicht wär'!“ Es könnte ja auch ein Bierstübchen daraus werden. Das Lutherstübchen macht dem Volke die Wartburg doch auch noch attraktiver …
 

Soweit Hartwig Runge über Luther und Biermann. Um auf Margot Feist-Honecker einzugehen, greifen wir zur Zeitschrift Ossietzky, bei der ich Gesell­schafter bin und die am 18. Dezember in Hannover ein Öffentliches Symposium veranstaltet, auf dem Wider die Ungleich­macherei – Wider den Anti­kommunis­mus gesprochen wird. Das ist nützlich. Zum Thema Kommu­nisten­ver­folgung heute referiert Prof. Dr. Nina Hager, wobei ich die Verkürzung auf „heute“ schade finde. Die stell­vertre­tende DKP-Vor­sitzende könnte auch über Kom­munis­ten­verfol­gung gestern sprechen und über Kommunisten verfolgen Kommunisten, z.B. Trotz­kisten, Revi­sionisten, Refor­misten und was so alles zum Komplex Kom­munis­ten produ­zieren durch Verfolgung Ex- und Antikommunisten gehört. Als Tochter Kurt Hagers könnte sie gewiss von seinen bitteren Erfah­rungen in der Hatz auf Ernst Bloch und dessen Anhänger zehren. Es war ja ihr Papa, der von Walter Ulbricht gezwungen wurde, die jahre­lange Freund­schaft mit Bloch zu ver­leugnen und ihn der Konter­revo­lution zu beschul­digen. Ohne in Biermanns Ballade von den verdor­benen Greisen ein­zustimmen, zu denen er auch Kurt Hager rechnete – Biermann ordnete sich bald selbst bei den ver­greisten Verdor­benen ein – wäre das kein Thema fürs Ossietzky-Sympo­sium? Auch Margot Feist-Honecker könnte einiges bei­tragen, die an ihren Memoiren schreibt, wie aus Chile zu hören ist. Wolf ekelte sich vor ihrem „faltigen Hals“, wie er zur letzten gemein­samen Nacht anmerkte – war Biermanns Hals denn falten­los? Und was sagen die tapferen DDR-Autoren dazu, die damals gegen des Sängers Ausbür­gerung protes­tierten? Und was sagen wir naiven West-Sozia­listen, die in Biermann den verfolgten Poeten-Genossen begrüßten, bis er sein waffen­feiern­des Großmaul aufriss und freudig für den Krieg gegen den Irak usw. warb? Ist Bloch­land abge­brannt?
Gerhard Zwerenz    12.12.2011   

 

 
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz