anders
als du aus deinen schuhen kippst
die fersen voran mit einem lachen
tut es weh zu sehen
dass ich dich so nicht haben wollte
so grundlos fröhlich ohne hintergedanken
denn meine wut liegt schon lange
über dem was du zweisamkeit nennst
es lebt sich schwierig
in diesen flüchtigen ausbrüchen
aus deiner festgebundenen umarmung
die ihre enden nicht entknoten lässt
unter den augenblicken mit denen du
meinen namen denkst
hier will ich dich endgültig verlieren
und niemals wiederfinden dürfen
um dir auch mit meinem körper
endlich einmal sicher zu entkommen
nicht nur mit dem herzen
in dem du das gegenteil bist
von allem was keine gründe braucht
vielleicht sehe ich dich morgen anders
als reisenden abenteurer der endlich
einmal mithalten kann
oder als einen der unbeirrt
große worte vom boden aufsammelt
nicht um jemandem zu gefallen sondern
weil er gefallen daran findet
nicht wie ich zu sein
und der nichts von mir verlangt
außer dass ich mich am leben halte
und wir erneuern unser versprechen
dass wir nicht wissen wollen
worüber man redet
wenn man in cafés notizen hinterlässt
für menschen die man niemals kennen wird
und einfach keinen sinn mehr sieht
in diskussionen über getäuschtes gefühl
vielleicht dann
kann ich dich sehen wie du bist
und wie ich dich immer wollte
Myriam Keil 24.06.2006
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Myriam Keil
Lyrik
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