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Poesiealbum 301

Elke Erb

Herausgegeben von Richard Pietraß

Vorgestellt
  Poesiealbum 301
Elke Erb
Herausgegeben von Richard Pietraß
Märkischer Verlag Wilhelmshorst 2012
4 Euro, 55 Gedichte, 32 Seiten

Zum Poesiealbum   externer Link



Einen schönen konzisen Überblick über Elke Erbs dichterisches Schaffen bietet das Poesiealbum 301, heraus­gegeben von Richard Pietraß. Die Spanne reicht von frühen Gedichten wie Ein Lamm weidete und Das Flach­land vor Leipzig aus den Jahren 1966 und 1967 bis hin zu Ist-Sätze aus dem Jahr 2009. Wie gewohnt in hand­lichem Format zum güns­tigen Preis von 4 Euro ist das Poesie­album jedem, der Lyrik schätzt, dringend zu empfehlen. Um es auf die Spitze zu treiben: Bei 55 Gedichten, die der Band erhält, sind es nicht einmal 8 Cent pro Gedicht, Grafik inklusive.

In den letzten Jahren hat Herausgeber Richard Pietraß (ab Heft 282) vor allem mit bereits bekannten, wenn nicht berühmten Dichtern und Auswahlbänden Akzente gesetzt – weniger durch Debüts. Wilhelm Lehmann (297) etwa oder der Literatur­nobel­preis­träger Tomas Tranströmer (298) oder Gottfried Benn (300) oder Günter Grass (302), ein weiterer Nobel­preis­träger also, standen zuletzt im Mittel­punkt. Be­trach­tet man die Geschichte des bedeu­tenden Perio­dikums, das zurzeit 6 mal im Jahr erscheint, so waren vormals auch Hefte mit weniger be­kannten Namen und de­bü­tierenden Dichtern weg­weisend. Es gehört im Übrigen zu den unge­schriebenen Gesetzen dieser Reihe, dass jeder Lyriker nur ein Heft erhält.

Zurück zur Nummer 301: Richard Pietraß schreibt im Vor­spann zu Elke Erb: »Kur­ven­reich wie das Eichblatt, spricht aus Elke Erbs Gedichten ein forsches Bewusst­sein, welches stets auf dem Sprung ist. In ihnen nimmt das Staunen Gestalt an: Ihre Verse werden Vehikel, Sinntaxen für alles Menschen­gewach­sene.«
Elke Erb
Weisse Pause

Als ich in das blühende Bäumchen sah,
stand sein Tausendweiß still und starrte,

als prange es vor dem Himmel,
starr und fremd hielt die Stille,

und nachher, oben im Zimmer,
habe ich mich erinnert,

wie ich selbst im Kindesalter
auf dem Land aus der Küche starrte

exzessiv in das Schneien
und Schneien. Ein wenig Droge.

Ein Reiz. Er zehrt und dauert.
Ein unverwandtes Schauen

zurück in das nicht Traute.
Freiheit gleich Fremde gleich Tausend,

denn da starrte ja alles,
Steinrücken, Apfelrund, Graslauf.

Jedoch gewann sich das Auge
das Hausige des Hauses ...

für Marianne

Zuerst erschienen in: Elke Erb. Gänsesommer. Urs Engeler Editor, 2005
Elke Erb: Poesiealbum 301, Seite 25

Elke Erb im poetenladen  externer Link

Redaktion   15.08.2012    Druckansicht  Zur Druckansicht - Schwarzweiß-Ansicht    Seite empfehlen  Diese Seite weiterempfehlen

 

 
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