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Jean Krier
Trauergebet

Licht u Luft so halt geworden und kein Wort
hebt sie auf. Im Morgengrauen kein Mensch
über Hof oder Platz, als wüsste wohin. Als
müsste u könnte büßen für etwas, das nicht
getan. Niemand u nirgends. Die Toten als waren
noch selig. Der Stein, an den sich der Kopf
presst und Schmerz, als könnte das Haar noch
bis in die Spitzen und wie das Meer voll Falten
so ach. Denn über Stein kann nicht sprechen,
der stumm immer sich abnutzt und leichter
auch Wolken, dass kein Fuß mehr sie tritt.
Dies ja unmerklich, so von Zeit zu Zeit
und bei aller Liebe für dies fehlgeschlagene
Leben. Und suchte ihn aber auf der anderen
Seite, da Bäume züngeln und weiß, was
es kostet. Jetzt letzte Blätter, hab selig,
denn das Jahr so beginnt, als gäb es noch
Dinge, als war das angesichts nicht erledigt.

Aus: Gefundenes Fressen. Rimbaud Verlag 2005

Jean Krier   2006/2011   

 

 
Jean Krier
Lyrik
2011–2013
2006–2011