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Jean Krier
Comme ça te pousse

Das Leben hat uns mal und rast mit uns durch Tag
u Jahr zu auf die immer kürzer werdende Zeit, wo
die Welt so weit wird und wir ganz zuletzt, nach
all diesen Nächten wie schlaflose Bäume wieder
müde werden. Freunde, ein letztes Glas und dann
die Sterne hinters Haus stellen und loslassen.
Der ganze Ramsch hat ausgedient. Der Apfel fällt
nicht. Aufgehoben die Gravitation. Was für eine
Erleichterung. Jetzt kann nach Bolivien wieder
das Meer. Und alles ist schon da, die Alltagsphrasen,
die uns so störten, denn, was Wischen u Wedeln,
wussten wir nicht. Ja, alles ist da: die verbotenen
Schriften u die überall auf den Booten verlorene
Zeit. Nicht zu vergessen die schweißverklebten
Träume. Unkontrolliert wird es zugelassen und
in den Glanz von Ebbe u Flut gehüllt. Die Füße
haben wir schon unter dem Boden verloren,
bei dem Tempo, und der Computer ist etwas
Intimes geworden. Aber gerade, als du in den Apfel
beißen willst und dein Gehirn mehr weiß über dich
als du selbst, wie es sagt, reißt der Schnürsenkel.
Was sollen deine Schmerzen nun tun, so ohne dich?

Aus: Gefundenes Fressen. Rimbaud Verlag 2005

Jean Krier   2006/2011   

 

 
Jean Krier
Lyrik
2011–2013
2006–2011