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Susanne Stephan
GedICHtet | August Stramm IIDie Erde tobt, zerstampft in Flüche sich Den Krieg hätte es nicht gebraucht, es war alles schon da, auch der Krieg, die Austreibung der schönen Rede im Falschen, alles ist da in einem frühen Gedicht: „Tier mich!“ bittet er die Welt, „Sprich mich!“ bittet er die Sprache und reißt an den Zügeln. Ich dichte nicht mehr, alles ist Gedicht umher, meldet er von der Front. Da sind endlich erledigt die Lügenkünste der Lyrik, ausgekippt die Posamenten vor der großen Schlachterhalle der Welt. Künftigen Besinnungsaufsätzen gibt er die Stichworte: die Ethik der Schrapnells, die Ästhetik der Würmer! Briefe schreibt er vom Rande des Mordens, Zeilen vom Weh und vom Wunder, von seinem Pferd, das immer bei ihm und oft so anders will. Gegeneinander sind sie getrieben, schreibend geschrieben, treibend gedichtet, wo es für ihn so herrlich ichtet. Erschienen in Weltpost ins Nichtall. Poeten erinnern an August Stramm Daedalus Verlag Münster, 2015, sowie in Susanne Stephan, Haydns Papagei, Klöpfer & Meyer Tübingen, 2015.
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Susanne Stephan
Lyrik
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