Wortwerft – unter Haut Stadt
Ein Portrait der Literaturgruppe WORTWERFT aus Wien
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Hermann Niklas, Clemens Marschall, Maria Seisenbacher, Roland Steiner, Karl Resel, Daniel Krcal
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Während andere Werftprodukte der Piraterie anheim fallen, werden die wörtlichen Originale zum Kapern gar angepriesen – von ihren Erzeugern selbst!
Die WORTWERFT besteht als Literaturgruppe aus Hermann Niklas, Clemens Marschall, Maria Seisenbacher, Roland Steiner, Karl Resel und Daniel Krcal und hat ihre gebrechenssichere Hafenstätte in Wien. Einander gefunden haben sich die sechs AutorInnen als Zusammenballung des literarischen Arms der polydisziplinären Kulturvereinigung „Kunstwerft“. Nach Auflösung der „Kunstwerft“ im bisherigen Sinne gründete die WORTWERFT als eigenständiges Projekt den gleichnamigen intermedialen Literaturverein. Auch hierbei stand von Anbeginn an fest, dass die konfrontative Vermittlung der eigenen literarischen Arbeiten den Rahmen konventioneller Leseabende sprengen und mit anderen Kunstbereichen erweitert werden sollte. Dies nicht zuletzt auch aufgrund der mannigfachen eingebrachten Schwerpunkte der Gruppenmitglieder, die sich über Visuals, Regiearbeit, Lyrik, Prosa, Journalismus, Rock und Elektronikmusik, Literatur- bis hin zur Kommunikationswissenschaft entspannen.
Alle Projekte folgen einer thematischen Zielsetzung, werden meist live umgesetzt und sind stets geprägt vom Wechselspiel der unterschiedlichen sprachlichen Zugänge der einzelnen AutorInnen. Schauspiel, Musik, Graphik und bildende bis hin zur Koch-Kunst sind hierbei nicht nur ergänzende Künste zum beiwirkenden Zweck, sondern interaktiv gewollte Durchdringung sinnlicher Erfahrungsebenen, die kraft abgestimmter Regie den jeweiligen Raum erfassen.
Beispiele für bisher umgesetzte Wortwerft-Projekte sind:
Bei Gerichte mit Geschichte, einem Projekt für das Viertelfestival Niederösterreich, empfing das zahlende Publikum eine literarische Speisekarte an ausgewählten Orten (Stiftsrestaurant Melk und Schlossrestaurant Waidhofen), um lukullisch mundende, nach literarischen Vorgaben orientierte Speisen zu sich zu nehmen, während sich rund um das Essen die regional thematischen Geschichten der WORTWERFT entfalteten. Dargeboten wurden diese von TheaterschauspielerInnen und musikalisch ebenso thematisch unterstützt vom Brassband-Ensemble Woodn Earf.
Das Programm Elsternfriedhof wurde für eine Ausstellung bildender KünstlerInnen in der Sammlung Essl konzipiert. Sich an die Vogelbilder der Malerin Amina Broggi haltend, entwarf die WORTWERFT Geschichten rund um Diebstahl, Plagiat und menschliche Verwechslungen. Akustisch bereichert wurde das Potpourri mit elektronischen Soundinstallationen von Hano Aaruk und Rokko Anal.
Auf Einladung des Radiomoderators und Labelbetreibers Walter Brantner steuerte die WORTWERFT zwei Musikstücke für den Sampler „The Past Inside The Future – A Tribute To Philip K. Dick“ bei. Entstanden sind zwei sprachlich dicht bepackte Musikstücke, die sich mit dem klassischen Problemfeld des visionären Science Fiction-Autors, der Androidisierung menschlicher Erfahrungen und Existenzen, auseinandersetzen.
Ebenfalls mit Musik und Text agierten Wortwerft-Mitglieder auf internationalen Radiokunstplattformen, on- wie auch offline, anlässlich des „Art's Birthday“.
Weitere regelmäßige Kooperationen gibt es mit den österreichischen Kulturzeitschriften Keine Delikatessen und Rokko's Adventures, der Graphikerin GOTO, dem Literaturhaus Wien sowie Galerien und Kunstinitiativen. Zukünftige Projekte und Zusammenschlüsse betreffend setzt sich die Wortwerft keinerlei kontextuelle Barrieren … von Udo Jürgens Smoking über Steine schleifende Hörspiele bis hin zur sprechenden Agave wird alles in einer Werft – der WORTWERFT – geschmiedet.
Informing, Booking, Shopping: www.wortwerft.at
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Daniel Krcal 21.04.2009
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Roland Steiner
Prosa
Lyrik
Gespräch
Portrait
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