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Yevgeniy Breyger
tentakel

der gothische dom ist amputiertes gebiet
man streift sich die grenzen schnell über
das hemd ist zerfressen von motten es fehlt
am entwurf ein plastikgerüst das uns trägt
dafür haben wir raum wir zergraben den marmor
der kaiser liegt noch im amt seine frau
ist daneben sie spendet ein lächeln man liest
das gleich auf diese stadt trägt melone

was wir tragen ist löchrig was wir sind
ein teil der maschine nur ein tentakel der
saugnapf am katapult am abschussrohr lass
bezirke ausrotten zusammen gentrifizieren
bei dem einen oder anderen kaffee fair
trade preise sprengen die rentner blöd
aus der wäsche gucken lassen was bleibt
denen außer straßenbahnfahren in beigen
jacketts legen wir uns ein wenig sonnen

nehmen wir diese gegend als motiv das ufer
entvölkert sich selbst verputzen der auftrag
die elbkatheten abtasten das schilf beiseite
schieben wir sehen was teilweise abfall kippen
allerlei verbrauchtes material dieser stadt
flächendeckend abgeschirmt von niederschlag
reicheren zeiten absetzen vielleicht im landhaus
dann schauen was die rente herhält die nächste
hochwassersaison abwarten wenn wir glück haben
bleibt etwas im gedächtnis reicht bis hierhin

Yevgeniy Breyger  31.08.2011   

 

 
Yevgeniy Breyger
Lyrik
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