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Norbert Lange
gustav

der weg zur tanke unter regen schemenhaft. wir liessen
uns nicht kratzen. ein plakat sprach zu uns von einem krieg
lang her von brandschatzen und vom kaum geahnten sieg.
siehst du, damals haben die schweden keulen getragen.
dass die schädel zerbrachen. stell dir das nicht vor, es ist nie
passiert, und glaub nicht das was im tv programm geschrieben

steht wär von historikern verifiziert, hör ich, es gibt nur eine
wahre religion. der herr ist auch nur ein mann
der ein seidiges gefühl an der ecke zu stehen
und eine zu rauchen hat. alle katzen sind grau.
der tod steht bei ihm auch in der kreide. er wartet auf die zigarette
er klappert kreidebleich mit der flasche.

es ist die frau an der kasse die mir ein komisches gefühl
und einen flatterhaften sinn zu eigen gibt, sie stellt die kippen
die dosen ins fach. ich denke, endlich was zu kippen. auf
dem rückweg laufen wir wieder am poster vorbei, es ist vorbei,
sagt der mund, des mannes mit dem helm, meine rippen sind leer,
gib mal ein bier. und beim genauen blick, glaub ich, ein schrei ist es.

 

Norbert Lange   2013   

 

 
Norbert Lange
Lyrik