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Birgit Kreipe
labyrinthe


eines tages bebte das haus.
lebte, ein wesen, ein meer.
die wände zerbrachen
verbrannten wie zigarettenpapier
klappten anderswo wieder hoch
hatten risse, versanken.

das haus war jeden tag anders:
labyrinth beweglicher korridore
es atmete mit meiner stimme
die fenster zeigten schäden: wellen.

ich fand nicht in den garten.
schätze lagen dort:
antilopenhände, ein kind
dem die schultern zusammen wuchsen
schwarze bälle, perlmutt.

eines tages war das haus klein
eine schuhschachtel
eine handvoll origamipapier.
ich suchte trümmer
unter dem gelben regenhimmel
da flog das haus fort
ein schwarm
brennender vögel.

Aus: Schönheitsfarm. Verlagshaus J. Frank, 2012

Birgit Kreipe    12.06.2012   

 

 
Birgit Kreipe
Lyrik