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Charles Wright
Jede Landschaft ist abstrakt und neigt zur Wiederholung
Zu mir selbst kam ich mit einem Stift in der Hand
und einem Blatt Papier vor mir.
                                          In den Jahren
vor dem Stift war ich die Auferstehung.
Doch wer weiß schon wohin die Seele wandert,
hinauf oder hinab,
                        wenn das Licht verlöscht, wer weiß?

Später August ist, und Propheten rufen ihre Bären heim.

Das Heilige ängstigt den Astralleib
ebenso wie seine Abwesenheit.
                                 Wir können wählen, welche Furcht unser Trost sein soll.
Alles kommt ex alto
möchte man glauben, Ursprung und Ende oder
Nicht-Ursprung und Nicht-Ende,
                                                    beide fern und unerreichbar.

Über dem Blue Ridge hebt der Flüsterer an, in Zungen zu flüstern.

Erinnerte Landschaften sind übrig in mir
wie der Stachel einer  Biene,
                                     hoffnungslos, leidenschaftlich.
Unübersetzbare Sprache.
Geheimnislos, unlöslich im Blut, handeln sie im Gegensatz
zum Absoluten, dessen Worte vertonte Einsamkeiten sind.

Jede Form von Landschaft ist autobiografisch.

 

Aus dem Amerikanischen von Stefanie Golisch  
Worte sind die Verringerung aller Dinge. Edition Erata, 2007

Charles Wright    30.11.2007    

Charles Wright
Lyrik