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Thomas Kunst
ICH BIN MIT MEINER AMEISE GEGEN EZRA Pound angetreten, laut Jury lagen wir bis Zuletzt vorn, aber Pound, Pound kam noch Mal zurück, auch mit einer Ameise, allein hätte er Es nämlich nicht gegen uns geschafft, wir spielten Zu viert Palästina, West Bank, geharkte Sandwege, Bewegungsmelder, wir mussten uns vorher nackt Ausziehen, in die Hocke gehen und Husten, die Ameisen auch, wir Bewarfen uns mit Ziegelsteinen Und Würfelzucker, immer einen Ziegelstein und Ein Stück Würfelzucker im Wechsel, ich verwickelte Die Jury während des Werfens in ein Gespräch Über die Eitelkeit des Dechiffrierens, in der Kulturgeschichte der unmittelbaren ländlichen Gewißheit bedeutete eine einfache Arbeiterin Schließlich noch immer viel weniger als eine Lateinische Zeile von Augustinus, meine Ameise Hielt inne und staunte, daß meine Ameise Staunte, erkannte man daran, daß sie Anfang Mai Fast einen Ziegelstein anstelle eines Stück Würfelzuckers an den Kopf bekam, nur weil Pound Im Stillen für sich die Reihenfolge der zu werfenden Gegenstände geändert hatte und die Arbeiterin Mir zuliebe nicht diese eine wenigstens für sie relevante Ausweichbewegung mehr machte, West Bank, Verunstaltete Sandwege, Elektronik, Beton, aber Wir konnten doch nicht gleichzeitig fliegen und Werfen, Venedig, die Dolomiten, Castel Fontana, die Asphaltierten Patrouillenwege, siebenhundertneunundfünfzig statt Dreihundertdreiundsiebzig Kilometer, laut Jury, die Eigens für diesen Wettkampf aus Ulpana und Migron angereist war, lagen wir bis zuletzt Vorn, aber Pound, Pound kam ein letztes Mal zurück. Aus: Die Arbeiterin auf dem Eis.Gedichte und Briefe. Edition Azur 2013
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