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Münchner Reden zur Poesie
Herausgegeben von Ursula Haeusgen, später von Maria Gazzetti und ab 2014 von Holger Pils, jeweils mit Frieder von Ammon
Publikationen im Lyrik Kabinett München
Redaktion im poetenladen: Walter Fabian Schmid

Christoph Meckel
Die Kerle haben etwas an sich


Walter Fabian Schmid zu Christoph Meckels Münchner Poesierede (Lyrik Kabinett)

So oft er von der Bühne flog, so oft kam er wieder raufgekrabbelt, dieser von Grund auf subversive Außenseiter, der mal als unterlegener Tölpel verlacht wird, und mal als weiser Narr mit seinen Normbrüchen die Gesellschaft entlarvt. Die Rede ist vom Harlekin, der je nach Färbung seiner Lebenslust frönt oder in seiner grüblerischen Melancholie versinkt.

Seit mehr als 50 Jahren schafft Christoph Meckel in seinem Schreiben und in seinen Zeichnungen zurückhaltende Abwandlungen dieser anarchischen Figur. Es sind Spieler und Komödianten, Narren und Gauner, „Hausgeister ohne Haus“ nennt Meckel seine Figuren in Beziehung zu sich, ihrem Autor. Seine Rede vom 10. Dezember 2007 widmet sich jenen Kunstfiguren, die gegenüber den in festen Handlungsschemata und Handlungsfolgen implementierten Romanfiguren frei und ungebunden am Rand der Realität funkeln dürfen.

Meckel spricht über seine „Fundamentgestalten“, die zwischen Märchen und Groteske changieren und keinen Platz in der Gesellschaft haben. Es sind selbstgenügsame Aussätzige wie Findel, das Bucklicht-Männlein oder der Urmessi Zettelphilipp. Der Altmeister Meckel gibt individuell gültige Einblicke, wie er mit diesen Figuren kommuniziert, lässt sich aber bei ihrer Entstehung nicht in die Karten schauen. Etwas verblendet sieht er seine Epiphanien aus dem Nichts aber gleichsam gesellschaftskritisch: „Der gallopierende Zynismus dieser Zeit […] hat die LIEBLICHEN BERGE [Anm.: Die Figuren als ›Verkörperung der Unschuld, Hellsicht, Courage und Charakterstärke‹] zu GUTMENSCHEN kleingemacht.“

Die Rede beginnt nach einer vorzüglichen Einführung durch Frieder von Ammon über die „versehrte Poetik“ aus Sicht Peter Wapnewskis.

Walter Fabian Schmid



Vorwort von Ursula Haeusgen zur Reihe Münchner Reden

„Guten Abend, meine Damen und Herren, und herzlich willkommen
zur 5. Münchner Rede zur Poesie ...“

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Einleitung und Einführung zum Autor von Frieder von Ammon

„In der ZEIT vom 28. Januar 1977 erschien unter dem Titel
Gedichte sind genaue Form ein Essay des Germanisten Peter Wapnewski ...“

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Christoph Meckel | 1

„Meine Damen und Herren, liebe Freunde, verehrte Lady: Solche Gestalten kommen von weither ...“

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Christoph Meckel | 2

„Sie tritt so oft wie möglich ins Fettnäpfchen ... “

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Christoph Meckel | 3

„Und Stiefbein ging seines Wegs ...“

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Christoph Meckel | 4

„Zettelphilipp ist ...“

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Christoph Meckel | 5

 „Nun drei Gedichte ...“

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  Christoph Meckel
Die Kerle haben etwas an sich
Kunstfiguren, liebliche Berge
Münchner Reden zur Poesie V
Herausgegeben von Ursula Haeusgen
und Frieder von Ammon
23 Seiten, 12 Euro

Zu beziehen ist die Rede über das Lyrik Kabinett



Christoph Meckel, geboren 1935 in Berlin, lebt dort und in Südfrankreich als Schrift­steller und Zeichner. Er schreibt Romane, Erzäh­lungen und Gedichte. Für sein Werk wurde er mit zahl­reichen Prei­sen ausge­zeichnet, darunter dem Ernst-Meister-Preis für Lyrik (1981), dem Georg-Trakl-Preis (1982), dem Joseph Breitbach-Preis (2003) und dem Schiller-Ring der Deutschen Schiller­stiftung (2005). Zuletzt erschienen der Gedichtband Seele des Messers (2006) und der Erzählband Nachtsaison (2008).



 

    05.03.2010