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30. Frankfurter Anthologie – Preis an Hans-Ulrich Treichel 30.04.2007
Frankfurter Anthologie

Frankfurter Anthologie
M. Reich-Ranicki (Hrsg.)
Insel 2007

Hans-Ulrich Treichel | Südraum Leipzig

Hans-Ulrich Treichel
Südraum Leipzig
Gedichte
Suhrkamp 2007
Den Preis der Frankfurter Anthologie erhält in diesem Jahr Hans-Ulrich Treichel für seine „eindringlichen, kenntnisreichen und souveränen“ Interpretationen deutscher Gedichte.

Gestern fand die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Preises im Rahmen der Festveranstaltung »Der Lyrik eine Gasse« statt, mit der die Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Insel Verlag das Erscheinen des dreißigsten Bandes der Frankfurter Anthologie feiert. Zur Leipziger Buchmesse war Treichels neuer Gedichtband Südraum Leipzig (Suhrkamp) herausgekommen. Die Laudatio zur Preisverleihung hielt Felicitas von Lovenberg. Der 1952 im westfälischen Versmold geborene Treichel lebt in Berlin und Leipzig. Seit 1995 ist er Professor am Deutschen Literaturinstitut.

Seit 1974 stellt der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki unter dem Motto »Der Dichtung eine Gasse« in jeder Samstagsausgabe der FAZ deutsche Lyrik aus allen Epochen vor. Bislang umfasst die Anthologie über 1e00 Besprechungen von insgesamt 300 Autoren.

1973 wurde Marcel Reich-Ranicki von Joachim Fest, dem für das Feuilleton verantwortlichen Mitherausgeber der FAZ, zum Leiter des Ressorts »Literatur und literarisches Leben« berufen. Den Einfluss des damals bedeutendsten Literaturteils deutscher Zeitungen wusste Reich-Ranicki geschickt zu nutzen. Eines seiner Anliegen war es, die deutsche Lyrik zu fördern,» und zwar nicht ein- oder zweimal, sondern ständig«.

Im Vorwort schrieb Marcel Reich-Ranicki 1976 über das Konzept: »Die Verse, die wir abdrucken, hat jeweils ein Lyriker, Kritiker oder Literaturhistoriker vorgeschlagen, der seine Entscheidung in einem kurzen Kommentar begründet. Der Leser soll erfahren, warum derjenige, der das Gedicht ausgewählt hat, es für gut hält. ... Aber soll man Verse zerpflücken, darf man es?«

Hierzu schrieb Brecht: »Wer das Gedicht für unnahbar hält, kommt ihm wirklich nicht nahe. In der Anwendung von Kriterien liegt ein Hauptteil des Genusses. Zerpflücke ein Rose und jedes Blatt ist schön.«

Zur Frankfurter Anthologie | Der Dichtung eine Gasse
Hans-Ulrich Treichel bei Suhrkamp
Frankfurter Anthologie

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