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Janin Wölke
outrenoir: sie malte die lichtempfindlichen augen meiner mutter/durch die alles
wie in ein zusammenbrechendes haus fiel: der nervus opticus eine riesige eingedrückte
steintreppe/die drillinge fürchterlich zersplittert/sensorischer schrott/der gesamte
kiemenboden hochgestemmt/mit eisenstangen durchgeschlagen/es knallt/tagelang/liegt
sie in einem abgedunkelten raum/stößt den kopf gegen die wand/wie eine unkontrollier-
bare abrissbirne/diese tage lernte ich versunkenheit kennen oder wie man mit einem zweig
und einer rolle garn spielt/später erst wusste ich diesen zustand zu schätzen/erstaunlich
große, anschmiegsame räume/dehnbare bewegungsfreiheit/gleitschirmfliegen über
dunklen tälern/blitze/stromschläge, ineinander tief verschlungen/lichtlinien rasender autos
auf der kurfürstenstraße/bis ich vor einer leeren rinde schwebe ohne buchstaben ohne
abbildungen nur struktur ungegenständliches reines erscheinen
Janin Wölke   2014    Druckansicht  Zur Druckansicht - Schwarzweiß-Ansicht

 

 
Janin Wölke
Lyrik