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Christoph Leisten

WIE DU GEHST, entfernen sich die zeilen
unter den leerräumen der nacht, zeit
für ein gewitter in den buchstabenwirbeln,

die deinen kopf sortieren zu haut und haar,
zu den dingen, die nicht mehr gebraucht werden.
das wetter stagniert, die temperaturen kaum messbare

differenz zwischen dir und mir. nachtkälte.
nur die leuchtdioden memorieren,
während du döst von einem zustand

in den anderen. ohren sind wände.
nichts geht mehr. diese nacht liest uns aus
dem schlaf, haarrissen gleich, während die gedanken

stillstehen, ein spiegel der zeilen, müde
vom erzählen des regens, dem jetzt nurmehr bleibt:
der blick in die geröteten augen, die schlafende haut.

© Rimbaud Verlag

Christoph Leisten    13.10.2007   

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