poetenladen    poet    web

●  Sächsische AutobiographieEine Serie von
Gerhard Zwerenz

●  Lyrik-KonferenzDieter M. Gräf und
Alessandro De Francesco

●  UmkreisungenJan Kuhlbrodt und
Jürgen Brôcan (Hg.)

●  Stelen – lyrische GedenksteineHerausgegeben
von Hans Thill

●  Americana – Lyrik aus den USAHrsg. von Annette Kühn
& Christian Lux

●  ZeitschriftenleseMichael Braun und Michael Buselmeier

●  SitemapÜberblick über
alle Seiten

●  Buchladenpoetenladen Bücher
Magazin poet ordern

●  ForumForum

●  poetenladen et ceteraBeitrag in der Presse (wechselnd)

 
Christine Langer

Die Strommasten

Strommasten unterm Schräghimmel,
Die Sonne steht im Geäst, hellerleuchtet
Halten Zweige die Verbindung zur Erde
Die aufbricht unter meinem Blick

Ich sehe die Bäume fliehen,
Ockergelbe Stammflechten fingern nach jungem Gras,
Halme, steinfarben, wuchern in die Kronen
Wo junge Sperlinge schreien

Mir schwindelt bei diesem Aufsteigen der Wipfel,
Bei diesem Eindringen der Vogelstimmen,
Das kurze Jahr wird von einer Kröte eingeholt
Die fest dem Wetter glaubt

Gereihte Strommasten wie Tannen mit trauernden
Zweigen, Stahl, meterhoch, entzündet den Flug
Der Mücken, ein Pfauenauge im Gehölz
Als rostrotes Gespinst, entpuppt, geädert, geschuppt

Aus: Findelgesichter. Klöpfer & Meyer Verlag, 2010

Christine Langer    08.12.2007    

 

 
 
Christine Langer
Lyrik
Lichtrisse