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Achim Wagner – Archiv

30.01.2006

entgrenztes land

rau reif felder
aus einem letzten jahr
gepflügt konserviert
fast versteinerte erde
fallweise schnee
der atem kristallin

ein echo das
keinen laut braucht.

gestreunte nacht

verpackte hände frost
auf scheiben fernseh
flacker farbe zum park
ufer ich mantel schieber-
mütze ziehe einen
kleinen kreis um mich
gegend schritte seit
jahren vertraut ziellos
knacken äste knirscht
boden eislagig rauch
rast unter kastanien
ich klettere rutsche
hosenabrieb eine
melodie sprach klang
stimme mobil worauf
ich wenig zu sagen
weiß ausser name ort
und auf bald.

versprechen, verwittert

hinter gestrüpp
und stacheldraht
verspreche ich dir
ein karussell
mit drei lagen rost
pferde die
den kopf verlieren
bohlen die
unter uns knarzen
und fingerdick
staub für
unsere initialen

ein land vermessen

ich vermesse ein land stück
mit augen ohren nase
taste fühle
wie weit die schritte wohin
wo ich war und wann ich
bleibe in einer senke mulde
was mich berührt wer ich
kann sagen ich pendle gegen-
wärtig pendle mich aus
archäologe will ich werden
oder imhotep auf einem acker

süd stadt

auf fest gelegten
bahnen lichter
in waggons hoch
und runter gezogen
entlang der kanten
des parks in dem
wir vier halb
mund sicheln
verzahnt
unter deinem fell
futter stadt-
wild ins laub
gepresst
ein morphisches feld

stummfilm

ich streife durch
diese tage

wahrlos

ohne dich

vagabund

entlang eines
stummfilms

Achim Wagner
Lyrik

resonancias y volcanes

frühere Gedichte